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Sterbende begleiten

Menschlich sterben 

Sterbende zu begleiten gehört zu den wesentlichen Aufgaben der christlichen Gemeinde. Die Liebe zu einem Menschen und die Achtung vor der Menschenwürde fordern, daß niemand einsam sterben muß, daß Schmerzen und Beschwerden gelindert werden, daß die letzten Dinge geklärt werden können und daß Raum für Sinn- und Glaubensfragen angeboten wird.

Was können Christen tun? 

Es ist ganz verständlich, daß Menschen Angst vor dem Tod und vor der Begegnung mit Sterbenden haben. Für viele ist es schwer auszuhalten, einen Menschen verfallen zu sehen, die eigene Hilflosigkeit zu erleben und die Endgültigkeit des Todes anzunehmen. In einer solchen Situation kann dennoch viel getan werden:

Ein Zeichen der Nähe geben 

Ein Mensch, der stirbt, soll spüren, daß jemand bei ihm ist. Das geschieht in einfachen Zeichen der Zuwendung, in freundlichen Worten und liebevollen Gesten.

Das Gespräch über den Ernst der Lage suchen 

Sterbende haben oft eine Ahnung von ihrer Situation. Sie wollen nicht getäuscht werden. Um miteinander über die Wahrheit sprechen zu können, bedarf es eines längeren Weges. Es kommt darauf an, für ausgesprochene und unausgesprochene Signale des Sterbenden empfänglich zu sein.

Vertraute Gebete zu sprechen 

Dazu gehören Psalmen (Psalm 23, Psalm 73), bekannte Liedstrophen (Befiehl du deine Wege, Evangelisches Gesangbuch Nr. 361; So nimm denn meine Hände, Nr. 376; Wenn ich einmal soll scheiden, Nr. 85,9.10), das Vaterunser.

Miteinander Abendmahl feiern 

Geben Schwerkranke und Sterbende den Wunsch nach dem Heiligen Abendmahl zu erkennen, soll eine Pfarrerin, ein Pfarrer benachrichtigt werden. Die Feier des Abendmahls am Sterbebett kann für alle Familienmitglieder eine gesegnete Stunde werden, in der sie die Gemeinschaft untereinander erfahren, entlastet und getröstet werden.

 Den Sterbesegen geben

Es segne dich Gott, der Vater, der dich nach seinem Ebenbild geschaffen hat.
Es segne dich Gott, der Sohn, der dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat.
Es segne dich Gott, der Heilige Geist, der dich zum Leben gerufen und geheiligt hat.
Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist geleite dich durch das Dunkel des Todes.

Er sei dir gnädig im Gericht und gebe dir Frieden und ewiges Leben.
Amen

 Eine Kerze anzünden 

Eine Kerze anzuzünden, ist Ausdruck des Glaubens an den auferstandenen Herrn Jesus Christus. Er ist Licht und Hoffnung, jetzt und in der Stunde des Todes.

Nach dem Sterben 

Bei Sterben und Tod haben Schmerz, Klage, Weinen und Erschütterung ihr Recht. Wenn der Tod eingetreten ist, können sich auch Erleichterung und ein Gefühl des Friedens einstellen. Es ist Zeichen des endgültigen Abschiedes vom Leben und Ausdruck des Respektes vor den Toten, wenn Angehörige oder Freunde ihnen die Hände über der Brust falten und ihnen die Augen schließen.

 Abschiedsworte

Wir wollen Abschied nehmen von (Name) und bedenken, was uns mit ihr/ihm verbindet.
Wer sie/ihn lieb gehabt und geachtet hat, der trage diese Liebe und Achtung weiter.
Wen sie/er lieb gehabt hat, der danke ihr/ihm alle Liebe.
Wer ihr/ihm etwas schuldig geblieben ist an solcher Liebe, in Worten und Taten, der bitte Gott um Vergebung.
Und wem sie/er weh getan haben sollte, der verzeihe ihr/ihm, wie Gott uns vergibt, wenn wir ihn darum bitten.
So nehmen wir Abschied mit Dank für alles Gewesene und im Frieden.

 Aussegnung 

Bevor der Leichnam abgeholt wird, kann von den Angehörigen oder dem Pfarrer bzw. der Pfarrerin eine Aussegnung gehalten werden.


Beginn Der Friede Gottes sei mit uns allen. Amen.


Biblisches Votum Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir dem Herrn. Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, daß er über Tote und Lebende Herr sei. Römer 14,8.9

Gebet

Herr, unser Gott, dein sind wir im Leben und im Sterben.

Du hast durch Jesus Christus dem Tod die Macht genommen.

Wir bitten dich: Sei in dieser schweren Stunde bei uns mit deinem Trost und deiner Gnade.

Amen


Es kann ein persönliches, frei formuliertes Gebet gesprochen werden. Weitere Gebete siehe Evangelisches Gesangbuch Nr. 949, 950, 951. Zum Verstorbenen gewandt: Der allmächtige Gott erbarme sich deiner. Er sei dir gnädig und nehme dich auf in sein ewiges Reich. Amen

Sterbesegen

Unter Handauflegung über Sterbenden zu sprechen:
Es segne dich Gott, der Vater,
der dich nach seinem Bild geschaffen hat.
Es segne dich Gott, der Sohn,
der dich durch sein Leiden und Sterben erlöst hat.
Es segne dich Gott, der Heilige Geist,
der dich zum Leben gerufen und geheiligt hat.
Gott der Vater und der Sohn und der Heilige Geist
geleite dich durch das Dunkel des Todes.
Er sei dir gnädig im Gericht
und gebe dir Frieden und ewiges Leben.

Lesung zum Beispiel: Psalm 23, Psalm 90, Römer 8,31-39


Persönliches Wort, Gespräch oder Stille

Lied Wo es die Verhältnisse erlauben, kann ein Lied gesungen werden.

Segen Es segne uns der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen

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